Aufgrund der Höhe ist der Aufstieg nicht ganz einfach und sich mit einem Guide aufzumachen ist zwar ein guter Anfang, aber keine Garantie, es bis auf den Gipfel zu schaffen. Zwar hatten wir ganz gute Karten, da wir ja in Cuenca bereits auf 2550m unseren Lebensmittelpunkt und Alltag haben und auch Ausflüge in den nahegelegenen Nationalpark El Cajas bereits als Training gewertet werden können, allerdings haben wir dennoch beschlossen, am Vortag der Cotopaxi-tour eine kleine Akklimatisierungs-Übung an der Lagune von Quilotoa vorzunehmen, zu der man üblicherweise erst hinuntersteigt und dann völlig erschöpft auf einem der bereitgestellten Pferde wieder nach oben getragen wird. Das dies aber nicht das Ziel unseres Ausflugs war, haben wir uns ganz tapfer auch wieder hochgekämpft und mit ca. 45 min tatsächlich auch noch eine ziemlich gute Zeit hingelegt - wir fühlten uns also bereit für den nächsten Tag!
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Quilotoa-Lagune in der Nähe von Latacunga |

Berge vereinen und sind für einige Menschen ein Stück Heimat in der Fremde. So haben wir im Refugio eine Gruppe Österreicher getroffen, die sich auch gerade für den Aufstieg bereitgemacht hat. Ganz nach oben kommen sollte in dieser Nacht allerdings keiner von uns. Währen die anderen aufgrund körperlicher Bedingungen einer nach dem anderen ausschieden (höhenbedingte Kopfschmerzen und ein Bein, das nicht mehr mitmachen wollte), lag es bei uns ironischerweise am Berg selbst.
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Schon wieder am Abstieg - der Cotopaxi im Morgengrauen |
"80% des Aufstiegs könnt ihr beeinflussen, indem ihr auf das Wetter achtet, körperlich fitt genug seid, den richtigen Guide wählt,... aber die letzten 20% entscheidet der Vulkan",
hatte uns unser Guide schon zuvor erklärt - und genau das hat er wohl in dieser Nacht getan. Der Cotopaxi hatte beschlossen, uns diesmal nicht bis ganz auf die Spitze zu lassen. Auf 5322 Höhenmetern stellte unser Guide eine Eisplatte über dem lockeren Schnee und damit eine enorme Lawinengefahr fest. Nach reiflicher Überlegung und einem Versuch, es kletternd nach oben zu schaffen, mussten wir schließlich aufgeben - und uns an den Abstieg machen.
Während es langsam Tag wurde, machte sich unsere kleine Seilschaft also wieder auf den Weg nach unten (der übrigens kein bisschen einfacher ist!) - und zwar gerade noch rechtzeitig. Unten angekommen gerieten wir beinahe in einen kleinen Schneesturm und waren heilfroh, als wir uns schließlich im Auto vor dem peitschenden Wind in Sicherheit bringen konnten.
Auch wenn wir in dieser Nacht nicht ganz bis auf den Gipfel kamen, so war es dennoch ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden!
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Der Cotopaxi im Verlauf des Abends (von links oben nach rechts unten) |
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