"Fanesca" bedeutet übersetzt so etwas wie "Mischung" oder auch "Durcheinander" und kann durchaus auch als Metapher außerhalb des kulinarischen Bereichs verwendet werden ("Du redest heute aber eine wirkliche Fanesca zusammen!"). Sie zuzubereiten ist eine Herzensangelegenheit, sie zu essen eine Herkulesaufgabe (und sättigend für mindestens zwei Wochen!) und die Zutaten dafür klingen wie ein mystischer Zauberspruch:
"Sambo, Zapallo,
Limeño, poroto,
haba,
arbeja, achocha,
bacalao,..."
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Zutaten für die Fanesca |
Am Samstag wurde ich im Rahmen unseres Koch-Workshops mit den Jugendlichen in die Geheimnisse der Zubereitung von Fanesca eingeweiht und ich beginne mal damit, euch die Zutaten vorzustellen: Die Fanesca wird von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich hergestellt, was aber immer gleich bleibt sind die Unmengen an Hülsenfrüchte: Gartenbohnen, Kidneybohnen, "normale" Bohnen, angebratene Kürbiskerne, Erbsen, die verschiedensten Arten von Mais (neben dem Mais, den auch wir kennen, gibt es hier außerdem einen Inka-Mais, der "Mote" genannt wird) und neben Andenhirse natürlich auch der allgegenwärtige Reis. Dazu kommen dann noch Kohl, verschiedene Kürbisarten (Sambo, Zapallo, Limeño, Achocha) und Kräuter wie Koriander und Petersilie. Das Ganze wird dann in Milch gekocht, bevor die Hauptzutat hinzukommt: Fisch. Traditionellerweise wird ein gesalzener Trockenfisch mit dem Namen "Bacalao" verwendet und wir haben außerdem noch frischen Fisch ("Albacora" = weißer Thun) hinzugefügt.
Die Fanesca-Mischung aus quasi allem war ursprünglich als sättigender Fleischersatz in der Fastenzeit gedacht und ist jetzt eine Tradition, die die Gemüter spaltet. Während einige sich schon das ganze Jahr darauf freuen, stehen andere der Oster-Suppe aufgrund ihres salzigen Fischgeschmacks eher kritisch gegenüber - mir hat es jedenfalls super geschmeckt!
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Um unserem Workshop noch ein Wenig internationalen Geschmack zu geben, gab es auch noch typisch deutschen Apfelkuchen! :) |
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