Ein paar Stunden später sitzen wir bereits im Bus und legen ebendiese Strecke im Maßstab 1:1, also "in echt" zurück - Reisen geht in Ecuador (besonders zur Nebensaison!) nämlich ziemlich spontan!
Die Idee, einen Kurztrip an den Strand zu machen, kam uns am Mittwoch (da wir überraschender Weise diese Woche doch noch nicht arbeiten mussten) und am Donnerstag morgen um 5:00 Uhr in der Früh saßen wir dann bereits im Bus - und fuhren ins Blaue :)
Ein handbeschriebener Zettel mit Empfehlungen (Hotels, Strände, Restaurants, etc.) und eine Karte von Ecuador ersetzten uns Ortskenntnis & Navi und so kamen wir am Donnerstag Abend in einem kleinen Dörfchen namens "Crucita" an - und dort begann dann die Schnitzeljagd!
Kiosk- und Barbesitzerin Mónica |
Die Schnitzeljagd ging weiter, als wir vom Besitzer des Hotels (einem sehr netten älteren Herrn) Abends in ein Restaurant geschickt wurden, wo wir nach dem "capitan" fragen sollten, einem Bekannten des Hotelbesitzers. Auf unserem Weg von einer Station zur nächsten lernten wir auch den dritten Hotelgast (ja, es war eine sehr familiäre Atmosphäre, da kaum etwas los war) kennen, einen Osteopath aus Cuenca, der uns spontan anbot, am nächsten Tag mit ihm nach Manta und zum Strand zu fahren. Zu dem Zeitpunkt hatte uns das malerische Stranddörfchen bereits so in seinen Bann geschlagen, dass wir aus der geplanten einen Übernachtung einfach drei machten (was bei 12$ pro Nacht auch wirklich eine gute Wahl war!) und so jeden Morgen vor unseren Tagesausflügen mit dem "Doktor" (so wurde der Osteopath, der bereits Stammgast in dem Hotel war, von allen genannt) und dem Hotelbesitzer gemütlich frühstücken konnten.
von links nach rechts: Fernando (Hotelgast), Julio (Hotelbesitzer), Rocky (Hund), Laura mit Kücken, Ich mit Welpe "Silvester" |
Allerdings lernten wir in diesem idyllischen Dörfchen auch zum ersten Mal die Schattenseite des Landes (oder besser: der landestypischen Küche) kennen, denn mit einem Getränk, dass es auf meiner persönlichen Liste der ungenießbarsten Getränke sofort auf Plat #1 schaffte, mussten wir die erste, ja, man könnte sagen, schmerzvolle Erfahrung hier machen und die trug den Namen "Michelada"!
"Michelada" (Bier, Salz, Pfeffer, Limone, Aji/Tabasco) |
Und abgesehen von diesem ganz besonderen Geschmackserlebnis war das Essen am Strand wirklich lecker und wurde nur noch übertroffen von den Stränden selbst: Wir haben bei Tagesausflügen am Freitag und Samstag verschiedene Strände besucht - und waren von allen begeistert! Ob Touristen-Strand von Manta, wildromantisch-verlassener Strand "la boca" oder der Strand eines Hippie-Dorfes namens "Canoa" - jeder Strand hatte seinen eigenen Flair und Charakter und war auf seine Weise einfach wunderschön! :)
Die Rückfahrt wurde dann noch einmal zu einem kleinen Abenteuer, denn da Sonntag war, waren die Busse ziemlich voll und statt der geplanten Route (Crucita-Portoviejo-Guayaquil-Cuenca) wurde uns eine Fahrt über Santo Domingo empfohlen. Nichtsahnend kauften wir also die Tickets und setzten uns in den Bus. Erst als der Bus bereits losgefahren war, schlugen wir eine Karte auf - upps!
Entsetzt stellten wir fest, dass wir wohl kaum einen größeren Umweg hätten nehmen können (schaut euch die Strecke mal auf einer Karte an, dann wisst ihr, was ich meine!) Santo Domingo (was in der Nähe der Hauptstadt Quito liegt) fuhren wir ca. 4h in die falsche Richtung, um dann wieder 9h zurück zu fahren. Nach dem ersten Schrecken mussten wir dann aber beinahe über das kleine Missgeschick lachen, denn mit ca. 13h Fahrzeit hat diese Heimfahrt sogar unsere Anreise nach Ecuador getoppt! :D
Obwohl also streckenweise ganz schön chaotisch, waren wir uns dennoch einig: Der spontane Kurztrip zum Strand war eine sehr gute Idee gewesen!
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