Sonntag, 24. August 2014

Bienvenida!



Nach gefühlten drei Tagen Anreise mit spannenden Stationen wie: "wie viel werden wir wohl für unsere zu schweren Koffer zahlen müssen?", "werden wir am Flughafen in Cuenca abgeholt werden (auch wenn wir es nicht schaffen, unsere Gastfamilien zu kontaktieren?)" und "warum werden wir beim Boarding aus dem Verkehr gezogen mit der Begründung, unser Flugangebot sei eigentlich nicht legal?" sind Laura und ich am Freitag Abend schließlich mit einer kleinen Verspätung und totmüde aber glücklich in Cuenca gelandet - und wurden sogleich von unseren Gastfamilien herzlich in Empfang genommen.
Noch am selben Abend wurde ich mit der Familie bekannt gemacht: Meiner Gastmutter, die ebenfalls im Projekt arbeitet, ihren Eltern, mit denen sie zusammenlebt und der Familie ihres Bruders, die gerade in die Wohnung unter unserer zieht.
Da die Tochter meiner Gastmutter in den USA studiert, wohne ich in ihrem Zimmer und habe daher ein eigenes, voll eingerichtetes Zimmer mit (juhu!) einem sehr großen Bett! :)

Am Samstag habe ich dann auch die Gastmutter von Laura kennengelernt, mit der wir abends in eine Bar gegangen sind, um Canelazo zu trinken, ein traditionelles Getränk das in der Sierra (= Hochebene) Ecuadors getrunken wird. Ähnlich wie Glühwein wird es heiß getrunken und schmeckt sehr süß, da es aus Aguardiente (ein Schnaps aus Zuckerrohr), Zimt, Nelken, Naranjillasaft und Wasser besteht.
Für den Heimweg hat Lauras Gastmutter mir ein Taxi gerufen, da es gefährlich sein kann, nachts allein durch die Stadt zu laufen und ich mich ja außerdem auch gar nicht auskenne. Letzteres wurde mir allerdings dennoch zum Verhängnis, denn leider habe ich erst im Taxi bemerkt, dass ich meine genaue Adresse gar nicht kenne (was kein Wunder ist, da eine Adresse hier eher eine ganze Wegbeschreibung ist, es wird nämlich nicht nur Hausnummer und Straße sondern auch die angrenzenden Straßen genannt)!
Also musste ich mich dem halb spöttischen, halb amüsierten Lachen des Taxifahrers aussetzen, während wir die Straße auf und ab gefahren sind, bis ich (endlich!) das Haus erkannt habe.
Ob und wie viel der Canelazo nun dazu beigetragen hat, wird wohl ungeklärt bleiben... ;)

Canelazo (vom sp.: "canela" = Zimt)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen